Bericht von 1827 über die Erste Vision

von Martin Harris an Rev. John D. Clark

 

1827 – Bericht von Martin Harris Rev. John A. Clark gegenüber abgegeben, wie in seinem Buch von 1842 Gleanings by the Way, W.J. & J.K. Simon, S. 222ff. [Microfilm copy] erzählt.

 

Der Wert dieses Berichts ist ebenfalls sein frühes Datum, als er Clark erzählt wurde, der 1827 ein Pastor in Palmyra war. Er enthält viele Ähnlichkeiten mit Harris' Aussage von 1859, die demonstriert, dass Harris bei dem, was er über die mormonischen Ursprünge erzählte, beständig war. Wie andere frühe Berichte verknüpft dieser die Entdeckung einer Goldenen Bibel eng mit Josephs früherer Praktik der Geldgräberei.

 

Hauptelemente des Berichts:

 

  • Keine Wiedererweckungsbewegung

  • Nach einem Abend des Grabens nach Geld erschien Joseph ein Engel in einer Vision, der ihm erzählte, dass er erwählt worden sei, ein Prophet zu sein und einen Bericht auf goldenen Platten hervorzubringen.

  • Bevor Joseph sie bekommen kann, muss er nach Pennsylvania gehen, um eine Frau zu treffen, die seine Frau werden wird.

  • Nachdem er sie geheiratet hatte, musste er bis zur Geburt seines ersten Kindes warten. Als das Kind sein zweites Jahr vollendet hatte, konnte Joseph die Kiste mit dem goldenen Buch bekommen.

  • Ungefähr 18-19 Jahre alt (1824-25), als der Engel das erste Mal erschien (Joseph begegnete 1825 Emma Hale, heiratete sie am 18. Jan. 1827).

  • Josephs erstes Kind wird geboren und ist nur 6 Monate alt, als er es seiner Familie erzählt.

  • Joseph und sein Vater sind dem Engel gegenüber ungehorsam und suchen nach der Kiste, indem sie Josephs Hellsichtigkeit benutzen. Sie finden sie, aber der Engel erscheint. Joseph wird zu Boden geschlagen und ernsthaft zurechtgewiesen.

  • Ein wenig später erzählt eine weitere göttliche Kundgebung Joseph, dass er allein gehen kann, um die Kiste zu erlangen, sie nach Hause zu bringen, aber sie erst zu öffnen, wenn sein Sohn zwei Jahre alt ist.

  • Joseph soll in der Zwischenzeit damit beginnen, die Platten zu übersetzen, indem er die Brille benutzt, aber er soll das goldene Buch in der Kiste lassen.

  • Joseph diktiert Harris die Worte, während er durch die Steine schaut, aber Joseph und Harris mussten durch eine aufgehängte Decke während des Diktierungsprozesses getrennt werden.

 

 

Der Bericht:

 

[Seite 222] „Es war früh im Herbst 1827, als Martin Harris mein Haus in Pamyra aufsuchte, an einem Morgen ungefähr bei Sonnenaufgang. Sein gesamtes Erscheinungsbild verriet mehr als nur Aufregung, und er hatte kaum die Schwelle meiner Wohnung überschritten, als er darum bat, ob er mich allein sehen könnte, und bemerkte, dass er eine Sache zu besprechen hätte, die er streng vertraulich behandelt haben wollte. Vorher kannte ich Mr. Harris nur sehr flüchtig. Er hatte gelegentlich am Gottesdienst in unserer Kirche teilgenommen. Ich hatte

 

[Seite 223] über ihn sagen hören, dass er ein Farmer in wohl situierten Umständen wäre, der im Land in kurzer Entfernung vom Dorf entfernt wohnte und sich durch bestimmte Eigenheiten des Charakters unterschied. Er war, wenn ich mich nicht irre, zu einer Zeitperiode Mitglied der Methodistenkirche und hatte sich danach mit den Universalisten identifiziert. Aber zu dieser Zeit schien er in seinen religiösen Ansichten auf dem Meer der Unsicherheit zu treiben. Er hatte erwiesenermaßen eine umfassende Kenntnis der Heiligen Schrift und besaß eine offenbar streitsüchtige Gesinnung. Wie ich später erfuhr, glaubte Mr. Harris immer fest an Träume, Visionen und übernatürliche Erscheinungen wie Gespenster und Geister und war deshalb ein geeignetes Opfer für solche Männer wie Smith und seine Kollegen. Bei der Gelegenheit, die ich gerade erwähnte, lud ich ihn ein, mich bei meinem Studium zu begleiten, wobei er, nachdem der die Tür geschlossen hatte, begann, mit großer und offensichtlicher Vorsicht ein Päckchen aus seiner Tasche zu ziehen. Plötzlich hielt er aber inne und wollte wissen, ob irgendeine Wahrscheinlichkeit bestünde, unterbrochen oder belauscht zu werden. Als ich verneinte, fuhr er fort zu bemerken, dass er großes Vertrauen auf mich als ein Diener Jesu Christi setzte und dass er wünschte, dass das, was er nun mitzuteilen hatte, von mir streng vertraulich behandelt würde. Er sagte, dass er wahrhaft glaubte, dass eine bedeutende Epoche angebrochen wäre – dass sich gerade eine große Flut von Licht auf die Welt ergießen und dass die Szene göttlicher Kundgebung unmittelbar um uns herum sein würde. Um zu erklären, was er meinte, fuhr er fort zu bemerken, dass vor kurzem eine GOLDENE BIBEL aus der Erde gegraben worden war, wo sie seit Tausenden von Jahren lagerte, und dass sich erweisen würde, dass sie solche Enthüllungen enthielt, die alle religiösen Streitigkeiten schlichten und rasch

 

[Seite 224] das herrliche Millennium bringen würde. Dass sich dieses geheimnisvolle Buch, dass noch kein menschliches Auge der gegenwärtigen Generation gesehen hat, im Besitz von Joseph Smith Jun. befände, der gewöhnlich in der Umgebung unter dem bekannteren Namen Jo Smith bekannt ist; dass es eine Offenbarung gegeben hätte, die ihm gegeben wurde, durch die er diesen heiligen Lagerungsort entdeckt hatte, und zwei durchsichtige Steine, durch die er als eine Art Brille die Bibel lesen könnte, obwohl die Kiste oder Lade, die sie enthielt, noch nicht geöffnet worden war; und dass er durch Schauen durch diese geheimnisvollen Steine die Schriftzeichen von einer Seite dieses Buches übertragen hätte, die Harris nun so sorgfältig in dem Päckchen eingewickelt hatte, das er aus seiner Tasche zog. Die ganze Sache erschien mir lächerlich und kindisch, dass ich mich nicht zurückhalten konnte, Mr. Harris zu sagen, dass ich es für einen bloßen Schwindel hielte, der auf seine Leichtgläubigkeit abgezielt hätte, oder für einen Kunstgriff, um ihm Geld aus der Tasche zu ziehen; denn ich hatte im Verlauf des Gesprächs schon erfahren, dass er Jo Smith schon im Voraus ungefähr fünfundzwanzig Dollar gegeben hatte, als eine Art Anzahlung dafür, dass er mit ihm die Herrlichkeiten und Profite seiner neuen Offenbarung teilen würde. Denn zu diesem Zeitpunkt schien sein Sinn ebenso auf den finanziellen Vorteil erpicht, der sich aus dem Besitz der Platten aus massivem Gold ergeben sollte, aus dem das Buch gemacht war, wie auf das geistige Licht, das es über die Welt verstreuen würde. Meine Ankündigungen in Bezug auf den möglichen Betrug, der an ihm verübt würde, wurden aber empört zurückgewiesen. Dann fuhr er fort, die Einzelheiten in Bezug auf die Entdeckung und den Besitz dieses wunderbaren Buches zu erzählen. Entsprechend meiner jetzigen Erinnerung gebe ich im Folgenden einen Überblick von der Erzählung, die er mir und später zwei Dutzend weiteren Menschen im Dorf mitteilte, wobei ich mich durch einige von ihnen

 

[Seite 225] bei meinem kürzlichen Besuch in Palmyra an bestimmte Einzelheiten erinnern kann, die meinem Gedächtnis gänzlich entglitten waren.

Bevor ich mit Martins Erzählung fortfahre, möchte ich am Rande bemerken, dass Jo Smith, der seitdem der Hauptprophet der Mormonen gewesen ist und einer der prominentesten angeblichen Akteure in den ersten Szenen dieses Dramas war, zu einer sehr faulen Familie in der Nähe von Palmyra gehörte. Sie führten eine Art von Vagabundenleben und waren in erster Linie als Geldgräber bekannt. Jo erschien von klein an träge und geistig äußerst mittellos; aber sein Vater behauptete, dass er eine Art von zweitem Gesicht hätte, eine Macht, in die Tiefen der Erde zu blicken und zu erkennen, wo kostbare Schätze verborgen wären. Folglich war Jo, lange bevor die Idee von einer GOLDENEN BIBEL in ihre Köpfe kam, gewöhnlich ihr Führer bei ihren Geldgräberexkursionen, die, so glaube ich, normalerweise nachts stattfanden, damit sie vor anderen die Kenntnis von dem Ort verbergen konnten, wo sie auf die Schätze stießen, wobei er einen besonderen Stein, den er besaß, in einen Hut legte, durch den er schaute, um zu entscheiden, wo sie mit Graben beginnen sollten.

Martin Harris gemäß war es nach einer dieser nächtlichen Exkursionen, dass Jo, während er auf seinem Bett lag, einen bemerkenswerten Traum hatte. Ein Engel Gottes schien sich ihm zu nähern, von himmlischem Glanz bedeckt. Dieser göttliche Bote versicherte ihm, dass er, Joseph Smith, vom Herrn erwählt wäre, ein Prophet des allerhöchsten Gottes zu sein und verborgene Dinge ans Licht zu bringen, die sich zu unaussprechlichem Wohl für die Welt erweisen würden. Er offenbarte ihm dann die Existenz dieser goldenen Bibel und den Ort, wo sie gelagert wäre – aber er sagte ihm gleichzeitig, dass er unbedingt die göttliche Anweisung befolgen müsste, oder er würde

 

[Seite 226] den Zorn des Himmels auf sich ziehen. Er sollte sich nicht anmaßen, vor Ablauf von drei Jahren in dieses Buch zu schauen, das in einer Kiste oder Lade enthalten war und das aus metallenen Platten bestand, mit Schriftzeichen bedeckt, in Gold eingearbeitet. Er müsste erst auf eine Reise nach Pennsylvania gehen – und dort zwischen den Bergen würde er eine sehr liebliche Frau finden, die zu einer höchst angesehenen und frommen Familie gehörte, die er als Ehefrau nehmen sollte. Als Beweis, dass er von Jehova auf diese Mission geschickt worden wäre, würde er, sobald er diese erwählte Person sehen würde, von ihrer Schönheit erschlagen werden, und obwohl er ihr ein Fremder wäre und sie im Lebenswandel weit über ihm stünde, wäre sie sofort bereit, ihn zu heiraten und mit ihm an die Enden der Erde zu gehen. Nach ihrer Heirat sollte er in sein früheres Heim zurückkehren und dort bis zur Geburt seines ersten Kindes still verweilen. Wenn dieses Kind sein zweites Jahr vollendet hätte, könnte er sich zu dem Hügel aufmachen, in dem die geheimnisvolle Kiste gelagert wäre, und sie dann herausziehen und die darin enthaltenen Wahrheiten der Welt veröffentlichen. Smith erwachte von seinem Traum und Harris gemäß machte er sich nach Pennsylvania auf, ohne zu wissen, an welchen Punkt er gehen sollte. Aber der Herr leitete ihn und er erlangte die Gunst in den Augen gerade solch einer Person, die ihm beschrieben wurde. Er heiratete und war zurückgekehrt. Sein erstes Kind war geboren worden und war nun sechs Monate alt. Aber Jo war der himmlischen Vision gegenüber nicht ganz gehorsam gewesen. Nach seiner Heirat und Rückkehr aus Pennsylvania war er so sehr von dem hohen Schicksal, das auf ihn wartete, beeindruckt, dass er das Geheimnis seinem Vater und der Familie mitteilte. Die Geldgräber-Neigung des alten Mannes funktionierte so mächtig, dass er darauf bestand, dass sie hingehen und nachschauen sollten, ob die Kiste dort wäre -

 

[Seite 227] ohne einen Gedanken daran, sie vor der festgelegten Zeit zu entfernen, sondern nur um sich Genugtuung zu verschaffen. Also machten sie sich in der Stille der Nacht mit ihren Spaten und Hacken auf den Weg zu der Stelle, wo dieser heilige Lagerplatz schlummerte. Sie waren nur eine kleine Weile mit der Ausgrabungsarbeit beschäftigt, als die geheimnisvolle Kiste erschien; aber ach!Sie bewegte sich sofort und entglitt ihrem Gesichtsfeld. Aber durch Jos Hellsichtigkeit angewiesen, drangen sie noch einmal an die Stelle vor, wo sie stand, und erhaschten erfolgreich eine Teilansicht von ihren Ausmaßen. Aber während sie vorwärts drängten, um sie anzustarren, erschütterte der Donner des Allmächtigen die Stelle und ließ die Erde erzittern – ein Tuch lebendigen Blitzes fegte über die Seite des Hügels und brannte fürchterlich um die Stelle herum, wo die Ausgrabung stattfand, und noch einmal bewegte sich die Kiste mit einem rumpelnden Geräusch aus ihrem Blickfeld. Sie waren alle erschrocken und flohen ihrem Heim entgegen. Jo schlug still seinen eigenen Kurs ein. Auf seinem Heimweg, als er allein im Wald war, begegnete ihm der Engel des Herrn in Schrecken und Zorn gehüllt. Er sprach mit einer Donnerstimme und stieß gabelförmig Blitze aus, die durch die Bäume schossen und über den Boden liefen. Der Schrecken, den die Erscheinung des göttlichen Boten auslöste, schlug Smith auf der Stelle zu Boden und er spürte wie sein ganzer Körper von Todesangst erschüttert wurde, als wäre er durch die eisernen Hufe des Todes selbst niedergetreten worden. In höchst erschreckender Sprache machte der Engel ihm wegen seines Ungehorsams Vorwürfe, und dann verschwand er. Smith ging zitternd und voller Schrecken nach Hause. Aber bald beruhigte sich sein Gemüt wieder. Ihm wurde eine weitere göttliche Mitteilung gemacht, die ihn bevollmächtigte, selbst hinzugehen und die Kiste zu holen und sie heimlich unter dem Herd seines Wohnplatzes zu lagern, aber auf keinen Fall zu versuchen,

 

[Seite 228] in sie hinein zu schauen. Der Grund, der von dem Engel für dieses Umlagern angegeben wurde, war, dass gewisse Berichte in Bezug auf den Ort, wo dieses heilige Buch gelagert war, durchgesickert waren und es bestand die Gefahr, dass es zerstört werden würde. Gemäß Harris befolgte Smith nun gewissenhaft die göttlichen Anweisungen. Er war schon in Besitz der beiden durchsichtigen Steine, die der GOLDENEN BIBEL beigelegt waren, und indem er durch sie schaute, war er in der Lage, die goldenen Buchstaben auf den Platten in der Kiste zu lesen. Wie er diese Brille erlangte, ohne die Kiste zu öffnen, konnte Harris nicht sagen. Aber er besaß sie noch; und mit ihrer Hilfe konnte er alles Lesen, was das Buch enthielt. Das Buch selbst sollte nicht enthüllt werden, bis Smiths Kind ein bestimmtes Alter erreicht hätte. Dann könnte es der Welt veröffentlicht werden. In der Zwischenzeit sollte Smith den Weg für die Bekehrung der Welt zu einem neuen System des Glaubens bereiten, indem er die Schriftzeichen von den Platten übertrug und davon Übersetzungen anfertigte. Dies war der Kern von Martin Harris' Mitteilung an mich bei unserem ersten Gespräch. Dann entfaltete er sorgsam einen Schnipsel Papier, der drei oder vier Zeilen der Schriftzeichen enthielt, wie Buchstaben oder Hieroglyphen irgendeiner Art, die genauso gut produziert werden könnten, würde man die Augen schließen und mit seiner Feder höchst antike Bewegungen auf Papier vollziehen. Das einzige, das einen Hauch der Ähnlichkeit mit einem Buchstaben irgendeiner Sprache aufwies, waren zwei aufrechte Markierungen mit einem waagrechten Strich verbunden, die man für das hebräische Schriftzeichen | halten könnte. Meine Unwissenheit über die Schriftzeichen, in denen der angebliche antike Bericht geschrieben war, war für Martin Harris neuer Beweis, dass Smiths gesamter Bericht über die göttliche Offenbarung, die ihm gegeben wurde, gänzlich verlässlich war.

 

Eine Sache muss man hier beachten, nämlich, dass die Aussagen über

 

[Seite 229] den Urheber dieses Schwindels variierten und von Zeit zu Zeit abgewandelt wurden, entsprechend wie ihre Pläne ausgereifter wurden. Zuerst war es eine goldene Bibel – dann eingravierte goldene Platten – dann metallene Platten, die mit goldenen Buchstaben stereotypiert oder eingehämmert waren. Zu einer Zeit sollte Harris durch das massive Gold dieser Platten bereichert werden, zu einer anderen, sollten sie gewissenhaft verwahrt werden, um die Welt von der Wahrheit der Offenbarung zu überzeugen – und dann konnten die Platten von niemandem außer drei Zeugen gesehen werden, die der Herr auswählen würde. Wie einfach wäre es, wären solche Platten vorhanden, sie herzustellen und zu zeigen, dass der Mormonismus keine „listig erdachte Fabel“ ist. Wie weit Harris durch diesen Schwindel getäuscht wurde, oder wie weit er als Sache der Spekulation in sie einstieg, kann ich nicht sagen. Mehrere Gentlemen in Palmyra, die ihn sahen und sich oft mit ihm unterhielten, denken, dass er unter dem Einfluss einer Monomanie arbeitete und dass er durch und durch alles glaubte, was Jo Smith ihn über dieses Thema erzählte. Er war in der Sache so ernsthaft, dass er sofort mit einem Teil der Manuskripte, die Smith ihm gab, sofort zu einer Reise nach New York und Washington aufbrach, um einige gelehrte Männer zu konsultieren, um das Wesen der Sprache zu bestätigen, in der dieser Bericht geschrieben war. Nach seiner Rückkehr kam er wieder zu mir und erzählte mir, dass er unter anderen Professor Anthon konsultiert hatte*, der die Schriftzeichen, in denen das Buch geschrieben war, sehr bemerkenswert fand, aber er konnte nicht genau entscheiden, zu welcher Sprache sie gehörten. Martin war nun ein vollkommener Gläubiger geworden. Er sagte, dass er nicht mehr Zweifel an Smiths göttlichem Auftrag hätte, als am göttlichen

 

*Im folgenden Kapitel wird der Leser einen Bericht über dieses Gespräch finden.

 

[Seite 230] Auftrag der Apostel. Genau die Tatsache, dass Smith ein unbedeutender und unbelesener Mann war, zeigte, dass er unter göttlichen Impulsen handeln müsste: - „Gott hatte die törichten Dinge der Welt erwählt, um den Weisen zu verwirren, und die schwachen Dinge, um den Mächtigen zu verwirren; und die niedrigen Dinge der Welt und Dinge die verachtet werden – ja, und Dinge, die Null und Nichtig sind – Dinge, die sind – damit kein Fleisch in seiner Gegenwart sich verherrliche.“ Dass er bereit wäre, „von dem Verdorbenen seiner Waren zu nehmen“, um Smith bei der Ausführung dieses Werkes des Herrn zu unterstützen; und dass er entschlossen war, dass das Buch veröffentlicht werden sollte, auch wenn es seine gesamte weltliche Substanz aufzehren würde. Ich protestierte vergebens. Ich war ein Ungläubiger und konnte nicht weit genug sehen. Was in betraf, so musste er dem Licht folgen, das ihm der Herr gegeben hatte. Ob Smith zu diesem Zeitpunkt all jene Kollegen bei sich hatte, die mit Sicherheit später unsichtbar die Räder der Maschinerie drehten, kann ich nicht sagen. Selbst als Cowdery und Rigdon die gesamte Kraft ihres Geistes zur Verfügung stellten, um diesen Schwindel zustande zu bringen, war Jo Smith weiterhin der angebliche Hauptakteur in dem Drama. Die Art und Weise wie Smith seine Transkripte und Übersetzungen für Harris anfertigte war folgende: Obwohl sie sich im selben Raum befanden, war ein dicker Vorhang oder eine Decke zwischen ihnen aufgehängt und Smith verbarg sich hinter der Decke und gab vor, durch seine Brille oder transparente Steine zu schauen und dann niederzuschreiben oder zu wiederholen, was er sah, was, wenn es laut wiederholt wurde, von Harris niedergeschrieben wurde, der auf der anderen Seite der aufgehängten Decke saß. Harris wurde gesagt, dass es das schrecklichste, göttliche Missfallen hervorrufen würde, wenn er versuchen sollte, sich der heiligen Kiste zu nähern oder Smith anzusehen, während er mit der Entzifferungsarbeit der geheimnisvollen Schriftzeichen beschäftigt wäre. Dies war Harris

 

[Seite 231] eigener Bericht über die Angelegenheit mir gegenüber. Welche anderen Maßnahmen sie später ergriffen, um von diesen metallenen Platten abzuschreiben oder zu übersetzen, weiß ich nicht, da ich ziemlich bald danach zu einem anderen Arbeitsfeld wechselte, wo ich über diese Sache nichts mehr hörte, bis ich erfuhr, dass das BUCH MORMON gerade veröffentlicht werden sollte. Erst nach der Entdeckung von Spauldings Manuskript, worüber ich nachfolgend einen Bericht geben werde, dachten die Akteure in diesem Schwindel daran, diese angebliche Offenbarung BUCH MORMON zu nennen. Dieses Buch, das vorgab, eine Übersetzung von der goldenen Bibel zu sein, die von Joseph Smith ans Licht gebracht wurde, wurde 1830 veröffentlicht – um dies zustande zu bringen, verpfändete Harris tatsächlich seine Farm.“

 

 

Es ist bemerkenswert, dass John Clark, obwohl er ein örtlicher Geistlicher war, Joseph Smiths Geschichte nicht verwarf, wegen Josephs Behauptungen, eine Vision vom Vater und dem Sohn gehabt zu haben, auch nicht einmal weil er sagte, dass ein Engel erschien, sondern eher wegen des betrügerischen Hintergrunds der Geldgräberei, in der die Geschichte ihren Ursprung hatte.

weiter

 

Ein Kapitel aus dem berühmten Werk von Jerald und Sandra Tanner "Mormonism - Shadow or Reality?"
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