Bericht von 1838 von der Ersten Vision
von Joseph Smith
1838 – Dieser Bericht wurde zur offiziellen Version, die jetzt Teil der mormonischen Heiligen Schrift in der Köstlichen Perle ist (Joseph Smith 2:7-20). Obwohl 1838 geschrieben wurde er erst 1842 in Times and Seasons, 15.März 1842, Bd. 3, Nr. 10, S. 727-728, 748-749, 753, veröffentlicht.
Hauptelemente des Berichts:
-
Eine örtliche Wiedererweckungsbewegung veranlasste ihn, sich zu fragen, welche die richtige Kirche wäre; vorher kam es ihm nie in den Sinn, dass alle falsch wären
-
14 Jahre alt (1820)
-
er befand sich in einem Wäldchen
-
hatte eine Vision von zwei Personen
-
Eine identifiziert die andere als seinen Sohn ( Gott der Vater und Jesus angedeutet, aber nicht ausdrücklich erklärt)
-
wurde gesagt, dass alle Kirchen falsch wären und dass er sich keiner von ihnen anschließen sollte
-
behauptete, große Verfolgung erfahren zu haben
-
geriet in jede Art von Versuchungen
-
drei Jahre später hat er eine Vision von einem Engel
Der Bericht
7 Ich stand damals in meinem fünfzehnten Lebensjahr. Meines Vaters Familie ließ sich für den Glauben der Presbyterianer gewinnen, und ihrer vier schlossen sich dieser Kirche an, nämlich meine Mutter Lucy, meine Brüder Hyrum und Samuel Harrison sowie meine Schwester Sophronia.
8 In dieser Zeit großer Erregung wurde mein Sinn von ernstem Nachdenken und innerer Unruhe bewegt; zwar nahm ich lebhaften Anteil und hatte sehr ausgeprägte Gefühle, aber ich hielt mich doch von allen diesen Parteien fern, wenn ich auch ihre verschiedenen Versammlungen besuchte, sooft sich mir die Gelegenheit bot. Im Laufe der Zeit neigte ich in Gedanken der Gemeinschaft der Methodisten zu, und ich hatte wohl auch den Wunsch, mich ihnen anzuschließen; aber so groß waren die Verwirrung und der Streit zwischen den verschiedenen Konfessionen, dass es für einen jungen Menschen wie mich, der mit Menschen und Dingen wenig Erfahrung hatte, gar nicht möglich war, mit Sicherheit zu entscheiden, wer nun Recht und wer Unrecht hatte.
9 Bisweilen befand sich mein Sinn in heftiger Erregung, so groß war das Geschrei, so unaufhörlich der Tumult. Die Presbyterianer wandten sich aufs Heftigste gegen die Baptisten und Methodisten und benutzten alle Verstandeskräfte und Spitzfindigkeiten, um ihnen Irrtümer nachzuweisen oder wenigstens die Leute glauben zu machen, sie seien im Irrtum. Andererseits wiederum waren die Baptisten und Methodisten ebenso eifrig bestrebt, ihre eigenen Lehren durchzusetzen und alle anderen zu widerlegen.
10 Inmitten dieses Wortkriegs und Tumults der Meinungen sagte ich mir oft: Was ist da zu tun? Welche von allen diesen Parteien hat Recht, oder haben sie allesamt Unrecht? Falls eine von ihnen Recht hat, welche ist es, und wie soll ich sie erkennen?
11 Während ich also mit diesen äußersten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die durch den Glaubensstreit dieser Religionsparteien ausgelöst worden waren, las ich eines Tages im Jakobusbrief den fünften Vers im ersten Kapitel, der lautet: Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, so erbitte er sie von Gott, der allen gern gibt und keine Vorwürfe macht; dann wird sie ihm gegeben werden.
12 Nie ist einem Menschen eine Schriftstelle mit mehr Macht ins Herz gedrungen als diese damals mir. Es war so, als ergieße sie sich mit großer Stärke in jede Regung meines Herzens. Wieder und wieder dachte ich darüber nach, denn ich wusste, wenn überhaupt jemand Weisheit von Gott brauchte, so war ich es; denn wie ich mich verhalten sollte, wusste ich nicht, und solange ich nicht mehr Weisheit erlangte, als ich damals besaß, würde ich es auch nie wissen; denn die Religionslehrer der verschiedenen Glaubensgemeinschaften verstanden ein und dieselbe Schriftstelle so unterschiedlich, dass dadurch alles Vertrauen darauf zerstört wurde, die Frage durch Berufung auf die Bibel zu entscheiden.
13 Endlich kam ich zu dem Schluss, dass ich entweder in Finsternis und Verwirrung bleiben müsse oder dass ich das tun müsse, was Jakobus sagt, nämlich Gott bitten. Ich fasste also endlich den Entschluss, Gott zu bitten, denn ich sagte mir: Wenn er denen Weisheit gibt, denen es an Weisheit fehlt, und wenn er gern gibt und keine Vorwürfe macht, dann durfte ich es wohl wagen.
14 Also zog ich mich gemäß diesem meinem Entschluss, Gott zu bitten, in den Wald zurück, um den Versuch zu machen. Es war an einem strahlend schönen Morgen in den ersten Frühlingstagen achtzehnhundertundzwanzig. Zum ersten Mal in meinem Leben unternahm ich so einen Versuch, denn bei all meiner Unruhe hatte ich doch noch nie versucht, laut zu beten.
15 Nachdem ich mich an den Ort zurückgezogen hatte, den ich vorher dazu ausersehen hatte, und mich umblickte und sah, dass ich allein war, kniete ich nieder und fing an, Gott die Wünsche meines Herzens vorzutragen. Kaum hatte ich das getan, wurde ich sogleich von einer Macht gepackt, die mich gänzlich überwältigte und eine so erstaunliche Wirkung auf mich hatte, dass sie mir die Zunge lähmte und ich nicht sprechen konnte. Dichte Finsternis zog sich um mich zusammen, und ich hatte eine Zeit lang das Gefühl, als sei ich plötzlicher Vernichtung anheim gegeben.
16 Ich nahm aber alle Kraft zusammen und rief Gott an, er möge mich aus der Macht dieses Feindes befreien, der mich gepackt hatte; und gerade in dem Augenblick, wo ich in Verzweiflung versinken und mich der Vernichtung preisgeben wollte—und nicht etwa einem eingebildeten Verderben, sondern der Macht eines wirklichen Wesens aus der Welt des Unsichtbaren, das eine so unglaubliche Macht hatte, wie ich sie nie zuvor bei irgendeinem Wesen verspürt hatte—eben in diesem Augenblick höchster Angst sah ich gerade über meinem Haupt, heller als das Licht der Sonne, eine Säule aus Licht, die allmählich herabkam, bis sie auf mich fiel.
17 Kaum war sie erschienen, da fand ich mich auch schon von dem Feind befreit, der mich gebunden gehalten hatte. Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!
18 Der Grund, warum ich den Herrn befragen wollte, war der, dass ich wissen wollte, welche von allen Glaubensgemeinschaften Recht hätte, damit ich wisse, welcher ich mich anschließen sollte. Sobald ich mich soweit gefasst hatte, dass ich imstande war zu sprechen, fragte ich daher die über mir im Licht stehenden Personen, welche von allen Glaubensgemeinschaften die richtige sei (denn bisher war es noch nie in mein Herz gedrungen, dass alle Unrecht hätten)—und welcher ich mich anschließen solle.
19 Ich bekam die Antwort, ich dürfe mich keiner von ihnen anschließen, denn sie seien alle im Unrecht, und die Person, die zu mir sprach, sagte, ihre sämtlichen Glaubensbekenntnisse seien in seinen Augen ein Gräuel; jene Glaubensbekenner seien alle verderbt, denn „sie nahen sich mir mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir; sie verkünden Menschengebote als Lehre, sie haben zwar eine Form der Gottesfurcht, aber sie leugnen deren Macht“.
20 Nochmals verbot er mir, mich einer von ihnen anzuschließen; und noch vieles andere sagte er mir, was ich zu dieser Zeit nicht niederschreiben kann. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf dem Rücken liegen, den Blick zum Himmel gerichtet. Als das Licht verschwunden war, hatte ich keine Kraft; ich erholte mich aber bald so weit, dass ich nach Hause gehen konnte. Und als ich mich gegen den offenen Kamin lehnte, fragte mich die Mutter, was los sei. Ich antwortete: „Schon gut, alles ist in Ordnung, mir ist ganz wohl zumute.“ Dann sagte ich zu meiner Mutter: „Ich habe für mich selbst herausgefunden, dass der Presbyterianerglaube nicht richtig ist.“ Der Widersacher muss wohl schon seit meinen frühen Lebensjahren gewusst haben, dass ich dazu bestimmt war, sein Reich zu stören und zu beunruhigen; warum hätten sich sonst die Mächte der Finsternis gegen mich verbinden sollen? Warum sonst die Gegnerschaft und Verfolgung, die sich gegen mich erhoben, fast noch in meiner Kindheit?
21 Einige wenige Tage nachdem ich diese Vision gehabt hatte, war ich zufällig mit einem Methodistenprediger beisammen, der während der vorerwähnten religiösen Erregung sehr rührig war; und als ich mich mit ihm über das Thema Religion unterhielt, nahm ich die Gelegenheit wahr und gab ihm einen Bericht von der Vision, die ich gehabt hatte. Ich war von seinem Benehmen sehr überrascht, denn er nahm meine Mitteilung nicht nur geringschätzig auf, sondern sogar mit großer Verachtung: Er sagte, das sei alles vom Teufel, so etwas wie Visionen oder Offenbarungen gebe es in diesen Tagen nicht mehr, das hätte alles mit den Aposteln aufgehört, und es würde so etwas nie wieder geben.
22 Ich musste jedoch bald feststellen, dass ich durch das Erzählen meiner Geschichte bei den Glaubensbekennern sehr viel Vorurteil gegen mich weckte und viel Verfolgung verursachte, die ständig zunahm; und obwohl ich nur ein unbekannter Junge von vierzehn, fünfzehn Jahren war und meine Lebensumstände dergestalt, dass sie so einem Knaben keinerlei Bedeutung in der Welt verschafften, nahmen doch hoch stehende Männer von mir so viel Notiz, dass sie die öffentliche Meinung gegen mich aufstachelten und eine erbitterte Verfolgung anzettelten; und das hatten alle Glaubensgemeinschaften gemeinsam—alle vereinigten sich, um mich zu verfolgen.
23 Oft habe ich damals und auch seither ernstlich darüber nachdenken müssen, wie seltsam es doch war: Man hielt einen unbekannten, wenig mehr als vierzehn Jahre alten Jungen, der auch noch dazu verurteilt war, seinen kärglichen Lebensunterhalt von Tag zu Tag durch seine schwere Arbeit zu verdienen, für eine so wichtige Persönlichkeit, dass ihm die Großen der damals am weitesten verbreiteten Glaubensgemeinschaften Aufmerksamkeit schenkten, und zwar auf eine Weise, dass sich in ihnen eine Gesinnung bitterster Verfolgung und Schmähung entwickelte. Aber seltsam oder nicht, so war es, und das hat mir oft großen Kummer verursacht.
24 Aber nichtsdestoweniger war es eine Tatsache, dass ich eine Vision gesehen hatte. Ich habe mir seither oft gedacht, dass mir damals ähnlich zumute war wie Paulus, als er sich vor König Agrippa verteidigte und von der Vision berichtete, die er gehabt hatte, als er ein Licht gesehen und eine Stimme gehört hatte; und doch waren da nur wenige, die ihm glaubten; einige sagten, er sei unehrlich, andere sagten, er sei verrückt; und er wurde verspottet und geschmäht. Aber das alles tat der Wirklichkeit seiner Vision keinen Abbruch. Er hatte eine Vision gesehen; er wusste es, und alle Verfolgung unter dem Himmel konnte nichts daran ändern; und wenn sie ihn bis zum Tod verfolgen sollten, so wusste er doch und würde es bis zum letzten Atemzug wissen, dass er ein Licht gesehen und auch eine Stimme gehört hatte, die zu ihm sprach, und die ganze Welt konnte ihn nicht dazu bringen, etwas anderes zu denken oder zu glauben.
25 So war es auch mit mir. Ich hatte tatsächlich ein Licht gesehen, und mitten in dem Licht hatte ich zwei Personen gesehen, und sie hatten wirklich zu mir gesprochen; und wenn man mich auch hasste und verfolgte, weil ich sagte, ich hätte eine Vision gesehen, so war es doch wahr; und während man mich verfolgte und mich schmähte und mich auf alle mögliche Weise böse verleumdete, weil ich das sagte, musste ich mich im Herzen fragen: Wieso verfolgt man mich, weil ich die Wahrheit sage? Ich habe tatsächlich eine Vision gesehen; und wer bin ich, dass ich Gott widerstehen könnte? Oder warum meint die Welt, sie könne mich dazu bringen, dass ich verleugne, was ich tatsächlich gesehen habe? Denn ich hatte eine Vision gesehen, das wusste ich; und ich wusste, dass Gott es wusste; und ich konnte es nicht leugnen, und ich wagte es auch gar nicht, denn zumindest wusste ich, dass ich damit Gott beleidigen und unter Schuldspruch kommen würde.
26 In meinen Gedanken war ich nun, was die Welt der Glaubensgemeinschaften betraf, zufrieden gestellt—ich war nicht verpflichtet, mich irgendeiner von ihnen anzuschließen, sondern sollte so verbleiben, wie ich war, bis mir weitere Weisung zuteil werden würde. Ich hatte herausgefunden, dass das Zeugnis des Jakobus stimmt—dass jemand, dem es an Weisheit fehlt, Gott darum bitten und erlangen kann, ohne dass ihm Vorwürfe gemacht werden.
27 Ich fuhr fort, meinen täglichen Aufgaben im Leben nachzugehen, und zwar bis zum einundzwanzigsten September eintausendachthundertunddreiundzwanzig; während der ganzen Zeit hatte ich von der Hand der Leute aller Klassen, religiösen ebenso wie nichtreligiösen, schwere Verfolgung zu leiden, weil ich auch weiterhin darauf bestand, eine Vision gesehen zu haben.
28 In dem Zeitraum, der zwischen dem Tag lag, da ich die Vision hatte, und dem Jahr achtzehnhundertunddreiundzwanzig—weil mir geboten wurde, ich solle mich keiner der Glaubensgemeinschaften jener Tage anschließen, und weil ich noch sehr jung war und von denjenigen verfolgt wurde, die eigentlich hätten meine Freunde sein und mich wohlwollend behandeln sollen, und wenn sie der Meinung waren, ich sei einer Täuschung unterlegen, so hätten sie sich bemühen sollen, mich in passender und liebevoller Weise zurückzugewinnen—war ich allen möglichen Versuchungen ausgesetzt, und da ich in allen möglichen Kreisen verkehrte, verfiel ich häufig in mancherlei törichte Irrtümer und ließ die Schwachheit der Jugend und menschliche Schwächen erkennen, die, ich muss es leider sagen, mich in mancherlei Versuchungen führten, ungehörig in den Augen Gottes. Wenn ich dieses Geständnis ablege, so darf niemand glauben, ich hätte mich irgendwelcher großen oder bösartigen Sünden schuldig gemacht. Eine Neigung, solche zu begehen, lag nie in meiner Natur. Aber ich war der Leichtfertigkeit schuldig und hielt mich bisweilen in übermütiger Gesellschaft auf usw., was nicht zu der Wesensart passte, die jemand bewahren soll, der wie ich von Gott berufen war. Aber das wird keinen in Erstaunen setzen, der an meine Jugend denkt und mein von Natur aus fröhliches Gemüt kennt.
29 Als Folge all dessen hatte ich oft das Gefühl, ich sei meiner Schwachheit und Unzulänglichkeiten wegen schuldig; dann, am Abend des vorerwähnten einundzwanzigsten Septembers, nachdem ich mich für die Nacht zu meinem Bett begeben hatte, wandte ich mich mit Gebet und Flehen an den Allmächtigen Gott, er möge mir alle meine Sünden und Torheiten vergeben, er möge mir aber auch eine Kundgebung zuteil werden lassen, so dass ich wisse, wie mein Stand und meine Stellung vor ihm sei; denn ich vertraute fest darauf, eine göttliche Kundgebung zu erhalten, da es mir schon früher geschehen war.
30 Während ich so dabei war, Gott anzurufen, bemerkte ich, wie in meinem Zimmer ein Licht erschien, das immer stärker wurde, bis es im Zimmer schließlich heller war als am Mittag; gleich darauf wurde an meinem Bett eine Gestalt sichtbar, und der Betreffende stand in der Luft, denn seine Füße berührten den Boden nicht.
Dieser Bericht ist jetzt Heilige Schrift bei den HLT und ist den Mitgliedern der Mormonenkirche oft als der einzige Bericht bekannt. Er enthält aber zahlreiche Konflikte mit früheren Versionen, die von Joseph Smith gegeben wurden, und stimmen mit historischen Einzelheiten in Bezug auf Joseph Smith und seine Familie nicht überein. Einige sind:
-
Datum des ersten Besuchs soll 1820 sein. Dies steht im Konflikt mit Josephs Erklärung, dass die Wiedererweckungsbewegung zwei Jahre nach ihrem Umzug nach Manchester entstand, der 1822 (was sie auf 1824 verschiebt) stattfand; die Palmyra/Manchester-Wiedererweckungsbewegung, die dazu führte, dass seine Mutter und die Kinder sich nach Alvins Tod, der sich 1823 ereignete, der Presbyterianerkirche anschlossen; und die Widererweckungsbewegung selbst, die sich 1824 zutrug.
-
Josephs Behauptung, dass es nie in seinen Sinn kam, dass die bestehenden Kirchen alle falsch wären. Dies steht im Konflikt mit seinem Geschichtsbericht von 1832, wo er behauptete, dass er durch Lesen der Bibel, womit er mit 12 Jahren begann, zum Schluss kam, dass alle Kirchen falsch wären.
-
Josephs Behauptung, dass der Vater und der Sohn erschienen, beide in körperlicher Gestalt. Dies steht im Konflikt mit allen vorhergehenden Versionen, die entweder einen Geist, einen Engel, Jesus oder verschiedene Engel erwähnen. Sie steht auch im Konflikt mit Josephs Offenbarung von 1832, die man jetzt in LuB 84:22 findet, die erklärt: „Denn ohne dieses [Vollmacht des Priestertums] kann kein Mensch das Angesicht Gottes, selbst des Vaters, sehen und leben.“
Eine detaillierte und dokumentierte Analyse der Probleme und Diskrepanzen in Bezug auf diesen Bericht der Ersten Vision aus den Jahren 1838-39 finden Sie in Vogels Early Mormon Documents, Bd. 1, S. 56 ff., New Light on Joseph Smiths First Vision und Inventing Mormonism, S. 89 ff.
Es scheint, dass Joseph Smith Elemente aus verschiedenen früheren Versionen einarbeitete und versuchte, sie in einem einzigen Bericht in Einklang zu bringen, der (a) die fragwürdigen und okkultistischen Aspekte der Tage seines Sehersteins und der Schatzsucherei ausmerzt, und (b) stellte sich Joseph Smith als junger, geistiger Sucher dar, der einzigartige Begegnungen mit Gott und Engeln gehabt hatte. Auf diese Weise schuf er aber einen Bericht, der mehr wie eine Fabrikation als eine Tatsache erscheint. Dies wirft wiederum Fragen über die Wahrhaftigkeit jedes Berichts auf, der von Joseph über die Ursprünge des Mormonismus geliefert wurde.
weiter
|
Ein Kapitel aus dem berühmten Werk von Jerald und Sandra Tanner "Mormonism - Shadow or Reality?" |
|